100 Jahre Erster Weltkrieg
15.September 19 Uhr
Kriegswirtschaft – der Erste Weltkrieg, seine Ursachen und seine Folgen
Ein Vortrag von Prof. Dr. Stefanie van de Kerkhof, Universität Mannheim/Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Da sich 2014 der Beginn des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Male jährt, hat das Krefelder Friedensbündnis Frau Dr. Stefanie van de Kerkhof als renommierte Expertin eingeladen. Sie forscht und lehrt seit 20 Jahren zum deutschen Kaiserreich und Ersten Weltkrieg. Dieser Krieg brachte nicht nur über 15 Millionen Kriegstote, Verletzte und Verwüstungen in weiten Teilen Europas mit sich, sondern auch einen massiven Eingriff in die Wirtschaft und Gesellschaft der beteiligten Länder. Er war der erste industrialisierte Krieg in Europa mit spürbaren weltweiten Auswirkungen. Nicht nur private und staatliche Unternehmen, sondern auch die Konsumformen der einfachen Menschen unterlagen der Kriegswirtschaft, die mit den Steckrübenwintern in der zweiten Kriegshälfte dramatische Ausmaße annahm. Minderwertige Ersatzstoffe wie Kriegsbrot, Kriegsmus und Papiertextilien dominierten das Warenangebot. Ausgehend von langjährigen eigenen Forschungen zu den ökonomischen und sozialen Folgen des Krieges stellt Stefanie van de Kerkhof die ambivalente Rolle der Wirtschaft und ihre Konsequenzen vor und im Ersten Weltkrieg dar. Als Wirtschafts- und Unternehmenshistorikerin war sie seit 2012 erste WOVEN-Gastprofessorin der Universität Mannheim und lehrt derzeit an der Universität Düsseldorf. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Kriegswirtschaft im 20. Jahrhundert, Rüstungsmärkte im Kalten Krieg, History of Female Entrepreneurship, Regionale Industrialisierung und die Historische Friedens- und Konfliktforschung. Sie ist Vorsitzende des Arbeitskreises Kritische Unternehmens- und Industriegeschichte e.V., Herausgeberin der „Bochumer Schriften zur Unternehmens- und Industriegeschichte“ und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Landschaftsverbands Rheinland zum Großprojekt „1914 –Aggression und Avantgarde. Mitten in Europa“ mit zahlreichen Ausstellungen im Rheinland (www.rheinland1914.lvr.de).