Mennonitenkirche

Mennonitenkirche

Mennonitenkirche

Die erste Stadterweiterung hatte der Krefelder Mennonitengemeinde die Gelegenheit zum Bau einer Kirche an dieser Stelle, an der neu angelegten Königstraße eröffnet; die Jahreszahl 1693 über dem Eingangsportal bezeichnet den Baubeginn, die erste Nutzung ist für 1696 belegt. Die Kirche war damals durch das Tor an der Mennoniten-Kirch-Straße zugänglich, heutzutage das älteste erhaltene Bauwerk der Krefelder Innenstadt.

1843 wurde die Kirche, ursprünglich ein einfacher rechteckiger Bau, durch den Stadtbaumeister Freyse umgebaut. Angebaut wurden ein Chorraum an der Westseite und ein kleiner Vorraum an der Ostseite. Der Zugang zur Kirche erfolgte von da an von der Königstraße aus. Zwei Säulenreihen bestimmten den Innenraum. In den Seitenwänden waren jetzt vier große Fenster eingebaut, vorher wohl drei.

Während des Zweiten Weltkriegs, im Juni 1943, wurde die Mennonitenkirche mit den Gemeindehäusern und den Nebengebäuden zerstört, wie fast die gesamte Krefelder Innenstadt. Die Außenmauern waren stehen geblieben; im Innern siedelten sich auf dem Schutt Büsche und andere Pflanzen an. Die Gemeinde war mit ihren Gottesdiensten jahrelang zu Gast in Räumen der evangelischen Kirche.

Der Wiederaufbau der Kirche nach dem Krieg erfolgte unter der Leitung des Architekten Erwin Busch; viele Freiwillige beteiligten sich an den Arbeiten. Seit Mai 1950 konnte die Gemeinde ihre Gottesdienste wieder in ihrer Kirche feiern. Auf den Wiedereinbau von Säulen hatte man jetzt verzichtet. Ein großes Fenster in der Mitte des Chorraumes wurde zugemauert; seither müssen die Pfarrer auf der Kanzel auf den vorher bei günstigem Lichteinfall gelegentlich erkennbaren Heiligenschein verzichten.

In den Jahren von 1997 bis 2001 wurde die Kirche unter Leitung des Architekten Piet Reymann in Zusammenarbeit mit dem Bauausschuss der Gemeinde grundlegend restauriert. Im hinteren Bereich der Kirche, in Höhe der Orgelempore, wurde ein Stück der alten Steinmauer freigelegt, um daran zu erinnern, dass die Krefelder Mennonitengemeinde seit nunmehr über 300 Jahren in diesem alten Bauwerk ihre Gottesdienste feiert.

 

Blick in die Kirche