Mennoniten

„Mennoniten“ ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Gemeinden und Gemeindeverbände, die aus den Täuferbewegungen der Reformationszeit (16. Jahrhundert) hervorgegangen sind. Der Name st abgeleitet von Menno Simons, einem Führer der Täufer im niederländisch-niederdeutschen Raum, der von ca. 1496 bis 1561 lebte.

Außenansicht der Mennonitenkirche

Außenansicht der Mennonitenkirche

Die Krefelder Gemeinde bildete sich, als ab 1607 aufgrund der toleranten Religionspolitik der Oranier Mennoniten in die Stadt kamen. Während des 17. Jahrhunderts fanden einzelne mennonitische Familien und Gruppen, die aus den umliegenden Territorien vertrieben worden waren, in Krefeld Aufnahme. Durch diese Zuwanderungen wuchs die Krefelder Gemeinde, sie erwies sich aufgrund ihrer bedeutenden wirtschaftlichen Aktivität bald als wichtigster Faktor der Stadtentwicklung.

Ab 1678 erhielten Mennoniten in Krefeld die Möglichkeit, das Bürgerrecht zu erwerben.

Die erste Stadterweiterung bot ab 1691 die Gelegenheit zum Bau einer Kirche an der Königstraße. Diese war als Hofkirche konzipiert; darin drückt sich aus, daß der Gemeinde Zurückhaltung in bezug auf die Außenwirkung auferlegt war. Im Juni 1943 wurde die Mennonitenkirche mit den Gemeindehäusern und den Nebengebäuden bei einem Bombenangriff zerstört, wie fast die gesamte Krefelder Innenstadt. Der Wiederaufbau der Kirche nach dem Krieg war 1950 abgeschlossen. Das neu erbaute Gemeindehaus konnte seit 1958 genutzt werden.

Die Mennoniten haben die Krefelder Stadtgeschichte in vielfältiger Weise geprägt, besonders vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Dies gilt in wirtschaftlicher, aber auch in religiöser, kultureller und politischer Hinsicht. Die Geschichte der Krefelder Mennoniten ist dabei eng verbunden mit der der niederländischen Mennoniten.

Die heutige Mennonitengemeinde hat ca. 800 Mitglieder, die mehrheitlich nicht in Krefeld, sondern in der näheren oder weiteren Umgebung wohnen. Gottesdienste und Hauskreise gibt es außer in Krefeld selbst noch in Hagen, Düsseldorf, Bonn und Aachen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Gemeinde Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten auf. Anfang der 1960er Jahre erweiterte sich das Gemeindegebiet. Die zunehmende Zerstreuung prägt das Gemeindeleben.

Weltweit gibt es 2010 ungefähr 1,6 Million Mennoniten. Sie sind durch die Mennonitische Weltkonferenz miteinander verbunden.

Die Krefelder Mennonitengemeinde ist in Krefeld und in Bonn Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.

 

400 Jahrfeier der Mennonitengemeinde krefeld

400 Jahrfeier der Mennonitengemeinde krefeld