Gemeinde-
versammlung
Thema: NICHT DIE JAHRE IN UNSEREM LEBEN ZÄHLEN, SONDERN DAS LEBEN IN UNSEREN JAHREN ZÄHLT.
Am 13. November, Sonntag, 10.00 bis ca.15.00 Uhr, findet in unserer Kirche die Gemeindeversammlung statt. Mitglieder, Freundinnen und Freunde der Gemeinde sind herzlich dazu eingeladen. Auch Gäste sind willkommen.
Das Programm der Gemeindeversammlung am 13. November 2011 | ||
10.30 Uhr | Andacht | |
10.45 Uhr | Bericht aus dem Pfarramt und Konsistorium mit Bildern | Aurel von Beckerath, Elke Maier, G. Harder-Thieme, C. Wiebe
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11.15 Uhr | Finanzbericht | Armin te Neues
Dieter Blickensdörfer
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11.35 Uhr | Kleine Pause | |
11.45 Uhr | Was hat sich seit den Workshops der letzten Gemeindeversammlung getan? | Bericht von Frank Willems zum Thema Jugendraum
Bericht von Axel Barkhausen aus der AG Innovation
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12.15 Uhr | Mittagessen | |
13.15 Uhr | Was ist Menndia? | Vortrag von Dieter Landes, Geschäftsführer von Menndia |
13.30 Uhr | Menndia Neuwied – Präsentation und Aussprache über ein Projekt, welches ältere Menschen begleitet, aus unserer Nachbargemeinde Neuwied | Susanne Isaak-Mans, Leiterin und Koordinatorin |
15 Uhr | Abschluss |
Kindertreffen, Ausstellung und Basar während der Gemeindeversammlung
Von 10.30 Uhr bis 14.00 Uhr findet das Kindertreffen statt. Thema: Wir fangen bereits mit der Planung der Weihnachtsfeier an.
Während der Gemeindeversammlung findet der beliebte Basar des Kreativ-Kreises statt. Eine gute Gelegenheit, das ein oder andere Geschenk für Weihnachten zu finden!
NICHT DIE JAHRE IN UNSEREM LEBEN ZÄHLEN, SONDERN DAS LEBEN IN UNSEREN JAHREN ZÄHLT
„Unser soziales System wäre ohne ehrenamtliche Arbeit nicht denkbar“ so proklamierte es neulich der Soziologe Joachim Winkler von der Hochschule Wismar. In jüngster Zeit entdeckt auch unser Staat wieder das Ehrenamt und gibt ihm den Namen „bürgerschaftliches Engagement“ – wichtiger denn je, da die Ära des Wehrdienstes und damit auch des Zivildienstes beendet sind. Es wurde als Ersatz ein sogenannter „Bundesfreiwilligendienst“ mit verschiedenen Facetten entwickelt.
Eine Form davon, die freiwillige und unentgeltliche Hilfe, hatte Menndia bereits vor sieben Jahren für sich konzipiert und ist seit über fünf Jahren bereits damit auf dem Weg. Wir sind also dem Staat eine gute Nasenlänge voraus und gehen den Weg, den die Kirchen caritativ und diakonisch bereits seit Jahrtausenden praktizieren (sollten).
Menndia ist ein Verein, dem das Wohl älterer Menschen seit über 60 Jahren ein Anliegen ist. Seine Mitglieder sind mennonitische Gemeinden und Personen, die dieses Anliegen unterstützen. Ursprünglich hatte der Verein Altersheime betrieben, zuletzt unter dem Namen Mennonitische Heime. Seit Anfang des neuen Jahrhunderts geht es, nunmehr ohne Heime, um niedrigschwellige ambulante Seniorenarbeit. Teilweise sind Mennonitengemeinden Kooperationspartner, z. B. in Neuwied. Als Teil der Evangelischen Mennonitengemeinde ist Menndia Neuwied seit 2006 für Ältere in der Gemeinde und der Umgebung tätig.
Menndia Neuwied nimmt ältere Menschen in den Blick, will Gemeinschaft fördern, Barrieren absenken und vorhandene Kräfte aktivieren. Woran es den Älteren mangelt wird gemeinsam herausgefunden und besprochen, was zu tun ist. Notwendige Hilfe setzt Menndia im Rahmen ihrer Möglichkeiten und in Abstimmung mit den Angehörigen um. Menndia ist Mitglied im Diakonischen Werk und hilft dort, wo andere nicht oder nicht ausreichend helfen können. Die Hilfe ist freiwillig und unentgeltlich.
Konkretes Beispiel:
„Seit mein Mann im letzten Jahr verstarb, ist es noch einsamer geworden“, klagt Frau. F. Sie ist 84 Jahre und lebt nun alleine in ihrem kleinen Häuschen. Ihre Tochter mit Familie wohnt weitab und kann sich nur selten um ihre Mutter kümmern. Frau F. kann inzwischen nicht mehr so gut gehen und auch die Sehkraft der Augen hat nachgelassen. Dadurch ist ihr Lebensradius immer kleiner und die Einsamkeit immer belastender geworden. Dann konnte Menndia Neuwied ihr Helga G., eine Ehrenamtliche, vermitteln. Aus den etwa einstündigen Besuchen pro Woche hat sich eine innige Beziehung entwickelt.
Die beiden haben sich viel zu erzählen, spielen Schach oder Mühle; bei schönem Wetter gehen sie so oft wie möglich am Rhein spazieren und essen ein Eis. Diese Zeit genießen beide sehr. Für Frau F. ist das Alleinsein nun erträglicher, denn sie weiß, dass „ihre Helga“ immer wieder für sie da ist.
So und in ähnlicher Weise erleben es die über 20 ehrenamtlich mitarbeitenden Frauen und Männern des Menndia-Teams: sie bringen sich mit ihren Talenten und Kompetenzen ein und erfahren immer wieder große persönliche Bereicherung in der Begegnung mit älteren Menschen.
Über diese individuelle Besuchsdienstvermittlung hinaus bietet Menndia Neuwied Gemeinschaftsprogramme wie monatliche Seniorennachmittage, „Menndia Kul-tour“ mit Ausflugs -und Kulturprogrammen, sowie einen monatlichen Mittagstisch für die Zielgruppe 60plus. Diese Arbeit geschieht auch immer unter integrativen Aspekten: hier werden Menschen verschiedener Generationen, Konfessionen und unterschiedlicher ethnischer Hintergründe zusammengebracht. Sich gegenseitig für Gespräche und zum Austausch zu öffnen, ist eine nicht zu unterschätzende Maßnahme für Kommunikation und Zusammenleben. Weitere Aktivitäten sind in der Planung.
In der Gemeindeversammlung gibt Dieter Landes vorab einen kurzen Überblick über Geschichte und Gegenwart des Vereins, in dem auch unsere Gemeinde Mitglied ist.
Susanne Isaak-Mans wird in Bild und Ton über die konkrete Arbeit in Neuwied berichten, mit dem Ziel, Wege und Möglichkeiten in der Seniorenarbeit aufzeigen und anregen, Elemente zu übernehmen sowie neue Ideen zu entwickeln, die für das jeweilige Umfeld realisierbar sind.
Susanne Isaak-Mans und Dieter Landes