Allgemeine Grundsätze
Allgemeine Grundsätze der Mennonitengemeinde Krefeld – festgelegt in der Gemeindeordnung von 1995
Die Mennonitengemeinde Krefeld (K.d.ö.R.) ist um 1600 entstanden. Sie gehört zur Gemeinschaft der täuferisch-mennonitischen Gemeinden, die ihren Ursprung in den reformatorischen Bewegungen des 16. Jahrhunderts haben und deren Tradition friedenskirchlich geprägt ist. Sie ist der ökumenischen Bewegung auf lokaler Ebene direkt verbunden, auf nationaler und internationaler Ebene indirekt durch die Mitgliedschaft bei der Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden und der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland.
Der Glaube an Gott als Quelle der Güte und Barmherzigkeit, so wie bei Jesus Christus ans Licht gebracht, gilt ihr als grundlegend. Eingeschlossen ist damit der Glaube an Jesus Christus und das Wissen, in Jesu Nachfolge (Leben in seinem Sinne) gerufen zu sein. Die Gemeinde hat wie alle Christen Anteil an der weitergehenden Geschichte Christi und lebt von der erneuernden Kraft des Geistes Gottes. Darin gründen Hoffnung und Vertrauen, sich auch angesichts bedrängender Todeserfahrung in Gott geborgen zu wissen.
Die Mennonitengemeinde Krefeld ist freikirchlich. Sie hat über ihre äußeren und inneren Angelegenheiten selbständig zu entscheiden. Sie ist keiner übergeordneten Kirchenorganisation unterstellt. Als Freikirche will sich die Gemeinde ihre Unabhängigkeit in Staat und Gesellschaft bewahren. Dementsprechend wird die innere Freiheit der Mitglieder hochgeschätzt. Die Entscheidung für die Mitgliedschaft in der Gemeinde soll niemandem abgenommen oder aufgezwungen werden: die eigene Entscheidung der Täuflinge ist Voraussetzung für den Empfang der Taufe. Die Mitgliedschaft in der christlichen Kirche kann weder durch religiöse noch durch moralische Leistungen verdient werden, doch soll sie verantwortet werden können. Die grundsätzliche Bereitschaft, sich den Aussagen biblischer, christlicher Überlieferungen immer wieder zu stellen, gehört zu unserem Verständnis von Mitgliedschaft.
Aus der Frage nach einer angemessenen Lebensform der Christenheit sind mennonitische Besonderheiten zu verstehen:
Die Eidesverweigerung wächst aus dem Glauben, daß es in der Nachfolge Christi keine Bindungen geben darf, die absoluten Anspruch auf den Christen erheben. Sie ist Ausdruck des Bemühens um Wahrhaftigkeit.
Die pazifistische Tradition ist in der Gemeinde lebendig. Das wird von vielen in Gestalt der Kriegsdienstverweigerung ausgedrückt.
Es ist der Gemeinde bewußt, daß die christliche Verantwortung für andere Menschen über die Familie, Gruppe, Nation hinausreicht. Die Gemeinde sieht ihre Mitglieder – wie alle Christen – aufgerufen zu einem aktiven christlichen Leben in den verschiedensten Bereichen menschlicher Existenz, bis hin zur Wahrnehmung politischer Verantwortung. Sie weiß sich dem Auftrag verpflichtet, mit anderen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzustehen.
Das Abendmahl verbindet mit Christus und miteinander, es erinnert an die Gemeinschaft Christi mit allen Menschen.
- 400 Jahrfeier der Mennonitengemeinde krefeld