27.10.:Denk ich an Deutschland in der Nacht…
Die Dichter und Musiker der Romantik sahen sich durch den Wiener Kongress in den Hoffnungen auf eine demokratische Ordnung in Europa betrogen. Der Freiheitsgedanke, der in der Aufforderung Immanuel Kants, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, liegt, ließ sich nicht verwirklichen. Resigniert zogen sich die Dichter und Musiker in ihre „Innerlichkeit“ zurück. Aber unter der Oberfläche gärte es. Das zeigen verschiedene Gedichte, Reflexionen und Kompositionen.
So geriet Bettina von Arnim durch ihr Armenbuch in Bedrängnis, Georg Büchner provozierte und agitierte durch das Flugblatt Der Hessische Landbote und wurde zur Emigration gezwungen, die Rede zum Hambacher Fest führte zu heftigen Reaktionen der preußischen Staatskanzlei, Heinrich Heine wurde ausgesprochen deutlich in der Beurteilung seiner Heimat, und die Gedichte von Hoffmann von Fallersleben versteckten den Aufstand in ironischer Sprache. Die Frauen der Zeit suchten, wie Annette von Droste-Hülshoff, Fanny Hensel geb. Mendelssohn-Bartholdy oder Rebecka Dirichlet geb. Mendelssohn-Bartholdy, einen Ausweg aus dem verordneten Frauenkorsett. Die Musik Ludwig von Beethovens und die Revolutionsetüde von Frédéric Chopin sprechen eine aufschlussreiche musikalische Sprache.
Mit Prof. Dr. Büchter-Römer (Lesungen) und Nadja Bulatovic (Klavier).
Sonntag, 27. Oktober, 11.00 Uhr
Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten.